Projektverantwortliche: Prof. Dr. Jurij Ryschka, Prof. Dr. Marc Solga
Projektdauer: 4 Monate
Die seit ca. 1 Jahr etablierten 140 Teamleiter verbringen 50% ihrer Arbeitszeit als fliegendes Personal. Die andere Hälfte widmen sie sich der disziplinarischen Führung von Flugbegleitern am Boden.
Gleichzeitig in zwei unterschiedlichen Rollen zu agieren – „Kollege in der Kabine“ und „Vorgesetzter am Boden“ – führt bei den Teamleitern zu der Herausforderung zwischen den Rollen „springen“ zu müssen.
Die Leitungsebene erwartet neben der beziehungsorientierten Betreuung des fliegenden Personals auch eine stärkere Funktionswahrnehmung der Rolle des aufgabenorientierten Managers.
In Absprache mit der Leitungsebene wurde ein eintägiger Workshop entwickelt, der die Teamleiter über die aktuellen Erwartungen des Managements informieren und sie innerhalb ihrer Rollen sowie im Rollenwechsel stärken sollte. Die Grundlage im Rollenworkshop bildeten insbesondere die top-down Erwartungen. Diese wurden in mehreren Workshops mit der Leitungs- sowie der direkten Führungsebene der Zielgruppe herausgearbeitet. Die Ziele des Trainings lauteten für die Teamleiter wie folgt:
Zu Beginn des Workshops beschrieben die Teamleiter, welche Erwartungen ihre Vorgesetzten vermutlich an sie haben. Dann wurden die tatsächlichen top-down-Erwartungen vom Management an die Rolle des Teamleiters entgegengestellt und mit einer Führungskraft des höheren Managements diskutiert. Diese top-down-Anforderungen wurden mit den persönlichen Vorstellungen der Teamleiter abgeglichen, kritisch beleuchtet und diskutiert. Anschließend wurden die Erwartungen betrachtet, die andere Anspruchsgruppen, wie z.B. Mitarbeiter, die Crew an Bord oder die Kunden, an die Teamleiter haben. Für die sich daraus ergebenden Rollenkonflikte und Führungsherausforderungen wurden gemeinsam Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Abschließend kam es zu einer Thematisierung der persönlichen Entwicklungsplanung der Teamleiter: Wie können zukünftige Rollenerwartungen noch besser erfüllt werden?
Die teilnehmenden Teamleiter nutzten die Gelegenheit, ihre Rolle zu reflektieren und Strategien zu entwickeln, wie sie die Rolle noch besser ausfüllen können. Geschätzt wurde insbesondere der Austausch, wie mit herausfordernden Führungssituationen (noch besser) umgegangen werden kann. Gleichzeitig gewann die Leitungsebene Anregungen, wie sie die Teamleiter in ihrer Führungsarbeit fördern können.