Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Optionen zahlreicher sind als jemals zuvor, das eigene Leben nach persönlichen Vorstellungen zu gestalten. In unserer immer weniger stark von Traditionen geprägten Welt müssen wir Entscheidungen mit großen Auswirkungen auf unser Leben treffen: Wie und mit wem will ich leben? Was möchte ich erreichen? Wie will ich arbeiten und welchen Beruf ausüben? Sinn als persönlicher Weltentwurf gibt einem in einer komplexen Welt Orientierung für die vielen Entscheidungen, die wir (täglich) treffen müssen und dürfen.
Ein wichtiger Faktor, der zum individuellen Sinnerleben beitragen kann, ist unsere Arbeit. Erwerbstätigkeit sichert den Lebensunterhalt und erfüllt damit eine „manifeste“ Funktion in unserem Leben. Darüber hinaus hat sie „latente“ psychosoziale Funktionen, aus denen Menschen Sinn schöpfen: Arbeit strukturiert unseren Tagesablauf und bietet damit Orientierung. Indem wir Arbeitsaktivitäten ausführen, können wir uns als kompetent, wirksam und wertvoll erleben und uns entwickeln. Wir leisten einen Beitrag für andere, die Gemeinschaft etc. bekommen Anerkennung und sind im Austausch mit anderen. Zudem ist die Zugehörigkeit zu einer Berufsrolle identitätsstiftend (Jahoda, 1997; Warr, 2007).
Die Ergebnisse der sogenannten Lotteriestudien zeigen deutlich, dass Arbeit nicht allein dem Gelderwerb dient. 68% der Befragten würden weiterarbeiten, auch wenn sie genug Geld hätten, um komfortabel davon leben zu können (Highhouse, 2010). Etwa die Hälfte von 100.000 Befragten wäre bereit, weniger Gehalt für mehr Sinnhaftigkeit hinzunehmen (Kelly Services, 2012).
Mehr dazu erfahren Sie auch in unserem Selbstcoachingkalender zum Thema „Sinn“ und in unseren Videos zum Thema „Sinn in der Arbeit“.
Sprechen Sie uns gerne an, wenn wir Sie in diesem Thema unterstützen können – in Form von Coachings, Beratung, Workshops etc.
*Text übernommen aus unserem Selbstcoachingkalender zum Thema „Sinn“ (Ryschka et al., 2022).
Dort finden Sie auch weitere Literatur zum Thema.